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21.06. 1361 Hermann VI. von Arnswald

Hermann genannt von Arnswald wohnhaft (residens) zu Uftriungen bekennt, daß er mit Zustimmung aller seiner Erben und Miterben alles Recht, daß er und seine Vorfahren (progenitores mei) auf eine halbe Hufe im Flure bei Kelbra, die die Erben des verstorbenen Kelbraer Bürgers Johannes genannt Gebet bebauen und besitzen, auf den Abt und den Convent des Klosters zu Walkenried überträgt. Zum Zeugnis ist mit Wissen des Ausstellers sein Siegel an den Brief gehangen.


Der obige Text stammt aus einer Urkunde des Staatsarchivs Wolfenbüttel


Einst Stammsitz: Burg Arnswald bei Uftrungen

1217 erstmals schriftlich erwähnt in einer Urkunde des Klosters Walkenried :

Ein Bericht von Ruth Noack, Mitteldeutsche Zeitung „Kyffhäuser Bote“ vom 23.10.1992


Östlich der Gemeinde Uftrungen liegt der Arnswald. Auf seiner Südseite erhebt sich ein Bergsporn, der den Namen Schlosskopf trägt. Von ausgedehnten Wallanlagen umgeben, findet man hier die spärlichen Überreste einer hochmittelalterlichen Burg. Wie bei der Kirche Bernecke fehlen auch hier für den interessierten Wanderer Wegkennzeichnungen. Der beste Zugang erfolgt nach einem Besuch Berneckes über die Kalkstrasse. Um dieses zu erreichen, muss der kleine Bachlauf bis zu seinem Quellgebiet verfolgt und anschließend der sich südöstlich erstreckende Wald durchquert werden.
Burg Arnswald Hier hängt am Waldessaum ein Schild mit der Aufschrift „Kalkstrasse“. Diese Strasse, ein mit hellem Gestein gepflasterter forstwirtschaftlicher Fahrweg, führt uns dicht in die Nähe der Burgruine.
Die Burg Arnswald war nur eine kleine Feudalburg, der Stammsitz der Herren von Arnswald. Sie waren zu ihrer Zeit in Uftrungen, Berga, Kelbra und anderen Orten sehr begütert. Die erste schriftliche Erwähnung des Burgherren „Hermannus de. Arenswalt“ erfolgt in einer Urkunde des Klosters Walkenried im Jahr 1217. Das Wappenschild zeigt einen mit drei Rosen besetzten Schrägbalken und als Helmzier zwei mit den Rosenschrägbalken belegte Flügel. Das Geschlecht existiert heute noch.
Die Burg hatte keinen langen Bestand. 1483 spricht man in einer Grenzbeschreibung schon vom „Arnsperge (Burgberg) vff dem Sige nidder biß auf das Dorf Ruspelwende“. 1615 belehnten die Grafen von Stolberg den Heinrich von Arnßwaldt mit dem Walde Arnswald.

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Eine schöne Beschreibung, leider auch die einzige, gibt F. Stolberg in seinen „Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit“ (Hildesheim 1983, Nummer 34). Die Hauptburg nimmt eine Fläche von 18 mal 30 Meter ein, worauf sich auch die einzige Ruine, ein Turmstumpf von 9,6 Meter Durchmesser erhalten hat. Überhaupt hat es den Anschein, dass dieser Turm (Bergfried?) der einzige massive Bau gewesen ist. Alle anderen Anlagenteile haben keine oberflächlichen Spuren hinterlassen. Der Hauptburg ist noch eine tiefer gelegene Vorburg von etwa 40 mal 70 Meter vorgelagert. Sehr gut erhalten sind die Wälle und Gräben. Der im Gebiet vorhandene lichte Hochwald lässt die Befestigungssysteme deutlich erkennen. Militärisch war diese Anlage im Mittelalter bedeutungslos. Vielmehr hat ihre Aufgabe darin bestanden, für dieses Adelsgeschlecht einen befestigten Stammsitz, eine Burg nachzuweisen.
In einer stark romantisierten Erzählung „Der geraubte Kuss“ schildert A. Schmelzer u.a. den Untergang der Burg Arnswald. Diese Erzählung ist abgedruckt in den Heimat-Klängen (Nr. 12 bis 23/1905). Der Turmstumpf ist schon vor langer Zeit von Schatzgräbern mit Gängen durchzogen worden. Es war hier nichts zu holen. Wie wertvoll den Bewohnern der umliegenden Dörfer sogar das Baumaterial war, beweist der Umstand, dass die Mauern abgetragen und abtransportiert wurden. Das war oft bei solchen Anlagen der Fall.
Für diese Burgruine ist mittlerweile eine entsprechende Beschilderung angebracht.